Sollte man in seinem amerikanischen Resume ein Objective formulieren? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Etwa die Hälfte der Karriereberater befürworten die Aufnahme des Objectives in das Resume. Die Gegner meinen, dass Objectives die Chancen des Bewerbers zu sehr einengen. Außerdem seien sie in den meisten Fällen zu nachlässig verfasst.
Diejenigen, die für die Aufnahme eines Objectives plädieren, argumentieren, dass Arbeitgeber innerhalb weniger Sekunden wissen wollen, ob sich ein Bewerber für die angebotene Stelle eignet und welchen Nutzen er für ihre Firma bietet. Es gibt Arbeitgeber, die aus dem Fehlen des Objectives schließen, dass der Bewerber nicht wirklich weiß, was er eigentlich will.
Mit dem Job Objective formulieren Sie die Ziele Ihrer beruflichen Karriere. Es sollte in knappen Worten den Tätigkeitsbereich umreißen, den Sie mit Ihren Kenntnissen und Erfahrungen ausfüllen können und welchen Aufgabenbereich Sie anstreben.
Wichtig ist, dass Sie Ihr Objective individuell für jede Position und jede Organisation zuschneiden, für die Sie sich bewerben. Bereits an dieser Stelle können Sie einige der Schlüsselwörter benutzen, die Sie in der Stellenausschreibung finden. Das wird die Aufmerksamkeit des Personalsachbearbeiters wecken. Sehr häufig werden die Unterlagen beim Arbeitgeber eingescannt und elektronisch erfasst. Durch die Verwendung der richtigen keywords im Resume wachsen die Chancen, dass Ihre Bewerbung nähere Beachtung findet.
Um dies noch mal zu wiederholen: Ihr Job Objective basiert auf Ihren Erfahrungen, den Bedürfnissen des Arbeitgebers und nicht zuletzt darauf, welche Karriereziele Sie sich gesteckt haben. Niemand außer Ihnen selbst kann Ihre Objectives schreiben, weil nur Sie selbst wissen, was Sie wirklich können und wie Sie Ihre Erfahrungen in die neue Position einbringen können.
Zweifellos sind viele Job Objectives wirklich sehr dürftig und vage verfasst. Dadurch wird der eigentliche Zweck nicht erreicht. Viele Bewerber neigen auch dazu, das Objective nicht an den Bedürfnissen des amerikanischen Arbeitgebers zu orientieren und den Nutzen für ihn herauszustellen. Vielmehr nutzen sie die Gelegenheit, hier zu schreiben, was sie von ihrem neuen Job erwarten und welche Wünsche sie haben. Hier ein Beispiel, wie es nicht sein sollte:
Career objective: To obtain a meaningful and challenging position that enables me to learn the accounting field and allows for advancement.
Ein gutes Objective für eine Führungsposition im Bereich Human Resources ist folgendes:
Objective: A challenging management or generalist position in Human Resources where my in-depth knowledge of HRIS systems can broaden the base of expertise in your department.
Hier wird bereits eine Menge an Informationen gegeben. Der Bewerber kennt sich aus in der Fachsprache von Human Resources, bietet nützliche Beiträge für die Organisation zu leisten, sucht die Herausforderung (challenge), ist flexibel (zieht mehr als eine Position in Betracht) und hat Erfahrung in wichtigen Bereichen.
Um auch das noch mal zu wiederholen: Das Objective sollte genau auf die angestrebte Stelle zugeschnitten sein. Deshalb empfiehlt es sich mehrere Versionen gespeichert zu haben. Natürlich trifft dies nicht zu, wenn Sie eine Jobfair besuchen, da Sie ja hier mehrere unterschiedliche Messestände aufsuchen werden. Oder bei einem Networking Event. Es ist in diesem Fall wohl sinnvoller, das Objective ganz weg zu lassen.
Wer sich nicht auf ein Objective im Resume festlegen möchte, hat natürlich die Möglichkeit, den Cover Letter (das Bewerbungsanschreiben) zu nutzen, um zum Ausdruck zu bringen, welchen Nutzen man dem Arbeitgeber bieten kann.
Immer häufiger fügen Bewerber in den USA den Objectives noch einen Abschnit "Summary", "Skills Summary", "Qualifikations", "Profile" oder ähnlich hinzu oder ersetzen die Objectives ganz. Wenn man die Skills hervorhebt, kann das durchaus für den Arbeitgeber ansprechend sein und die Keywords, die dort benutzt werden, sind wichtig, wenn das Resume eingescannt und elektronisch weiterverarbeitet wird.
Abschließend kann man sagen, dass es eine persönlcihe Angelegenheit ist, ob man in seinem Resume ein Objective angibt oder nicht. Hier noch einmal eine Zusammenfassung:
- Wenn Sie ein Objective angeben, dann sollte es sehr präzise formuliert sein, nicht vage oder nichtssagend.
- Objectives sollten immer an den Bedürfnissen des Arbeitgebers orientiert sein, nicht an denjenigen des Bewerbers. Es soll angeben, welchen Nutzen der Bewerber dem Arbeitgeber bringen kann.
- Objectives sollen so knapp wie möglich formuliert sein.
- Mit einem Objective kann man das Resume unterstützen, insbesondere dann, wenn man einen neuen Karriereweg einschlagen möchte.
- Wenn Sie sich entscheiden, kein Objective anzugeben, sollten die Aussagen, die in dem Objective stehen würden, in den Cover Letter eingearbeitet werden.
- Unabhängig davon, ob Sie ein Objective formulieren, empfiehlt es sich, einen Abschnitt mit Ihren Erfahrungen und speziellen Kenntnissen (Skills) in Ihr Resume aufzunehmen.