Hurrikan Katrina 2005. Bild: Wikimedia

Alljährlich kommen tausende Touristen während des Sommers nach Florida, um das schöne Wetter an den Stränden des Atlantik und am Golf von Mexiko zu genießen. Viele haben jedoch auch die Befürchtung im Gepäck, dass während ihres Urlaubs ein Hurrikan die Urlaubsfreuden trüben könnte. Denn vom 1. Mai bis zum 30. November ist offiziell Hurrikan Saison. 

Im Sommer ist für Touristen in Florida Hochsaison und die überwiegende Mehrheit der Reisenden kann ihren Urlaub unbeschwert genießen. Allerdings sind die Bedenken nicht ganz grundlos, denn es ziehen tatsächlich jedes Jahr zahlreiche schwere Stürme, normalerweise von Westafrika kommend, über den Atlantik in Richtung Westen. Einige drehen noch weit bevor sie das amerikanische Festland erreichen, im Atlantik nach Norden und Nordosten ab ohne Schäden anzurichten. Sie können dennoch schweren Wellengang an den Stränden, schlechtes Wetter und Sturmwinde verursachen. Andere wiederum ziehen in der Karibik über die Dominikanische Republik, Haiti oder Kuba bis nach Mexico oder drehen im Golf von Mexiko nach Norden bzw. Nordwesten ab.

So hat der als Galveston Hurricane bekannte Sturm der Kategorie 4 am 8. September 1900 mit Windgeschwindigkeiten von über 200 Stundenkilometern die texanische Stadt fast völlig zerstört und viele Todesopfer gefordert. Die genaue Zahl ist nicht bekannt, verschiedene Schätzungen sprechen von 6.000 bis 12.000 Menschen, die ihr Leben verloren. Aufgrund der damals nur spärlich vorhandenen Kommunikationsmöglichkeiten und von Fehlinterpretationen der Meldungen konnte die Bevölkerung nicht rechtzeitig gewarnt und evakuiert werden.

Neben dem Galveston Hurricane ist mit Stufe 5 der Hurricane Katrina, der im Jahr 2005 die Stadt New Orleans heimsuchte und dort etwa 1.800 Opfer forderte, eine der größten Naturkatastrophen in der Geschichte der USA. Allein der Sachschaden in den betroffenen Gebieten der Bundestaaten Mississippi, Louisiana, Alabama, Florida und Georgia belief sich auf rund 81 Milliarden US Dollar.

Wenn Sie einen Aufenthalt im Südosten der Vereinigten Staaten planen, ist es durchaus sinnvoll, sich auch mit dem Thema Hurrikans auseinander zu setzen.

Wie bereits eingangs erwähnt, geht die atlantische Hurrican Saison vom 1. Mai bis zum 30. November. Allerdings hält sich Mutter Natur nicht immer an unseren Kalender. Hurrikans sind in der Vergangenheit auch außerhalb dieser sechs Monate aufgetreten, aber 97 % aller tropischen Stürme finden in dieser Zeit statt. Die stärksten Aktivitäten werden normalerweise zwischen August und Oktober verzeichnet, mit der Spitze Anfang bis Mitte September.

Hurrikans entstehen meist als nicht organisierter tropischer Sturm vor der Küste Westafrikas und beginnen über dem offenen Meer sich gegen den Uhrzeigersinn zu drehen. Sie ziehen über den Atlantik in westliche Richtung und nehmen langsam Fahrt auf. Sie werden zu Hurrikans, wenn Windgeschwindigkeiten von mehr als 117 Stundenkilometern erreicht werden. Im Gegensatz zu der Windgeschwindigkeit, die abhängig von der Drehbewegung ist, steht die meist relativ geringe Zuggeschwindigkeit des Sturms, die mit der Bewegung des Auges über Grund gemessen wird.

Die Energie erhalten die Stürme durch das aufsteigende verdunstende Oberflächenwasser des Ozeans. Wenn sie an Land treffen und weiter ins Landesinnere ziehen, schwächen sie sich ab. Aus diesem Grund sind die Küstenregionen am stärksten betroffen. Hinzu kommt, dass sie riesige Wassermassen vor sich herschieben und die Zerstörungen an Land nicht nur durch den Wind entstehen. Die meisten Opfer und Schäden gibt es, weil das Gebiet oft innerhalb kürzester Zeit überflutet wird. Obwohl die Hurrikans weiter im Landesinneren an Kraft verlieren, kann es vorkommen, dass das Abregnen der riesigen Wassermengen in den Wolken noch weit im Landesinneren zu Überschwemmungen führt.

Namen der Stürme

Wenn sich aus einem tropischen Tiefdruckgebiet ein Sturm gebildet hat, erhält dieser einen Namen. Atlantische tropische Stürme erhielten seit 1953 Namen von Listen, die durch das US National Hurricane Center erstellt wurden. Jetzt werden diese Namenslisten durch das international Komitee der World Meteorological Organization verwaltet. Ursprünglich wurden nur weibliche Vornamen gewählt. Dies geht darauf zurück, dass früher Stürme nach Schiffen benannt wurden, die in einen Sturm gerieten. Schiffe tragen oft weibliche Vornamen. Seit 1979 werden auch männliche Vornamen verwendet. Es gibt sechs Listen, die jährlich im Rotationsverfahren benutzt werden. Namen von besonders verheerenden Hurrikans werden nicht mehr benutzt und ausgetauscht.

Hurrikans in Florida

Florida wird von mehr Hurrikans als andere US Bundesstaaten heimgesucht. Eine Statistik des National Hurricane Center in Miami für Hurrikans der Kategorie 3 und höher von 1851 bis 2004 besagt, dass Florida von 35 Hurrikans betroffen war. In Texas gab es 19, Georgia hatte 3 und Alabama 6. In einigen Gebieten Floridas ist die Wahrscheinlichkeit, von einem Hurrikan getroffen zu werden ebenso groß wie in bei den Karibischen Inseln. Für die Bewohner Floridas ist es Teil ihres Lebens, immer auf einen Hurrikan vorbereitet zu sein.

Auch wenn die genannten Zahlen für Beunruhigung sorgen, so ist die Gefahr, dass man während eines Urlaubs in einen Hurrikan gerät, eher gering. Schließlich sind die Sommermonate ja auch Hochsaison im Tourismus. Trotzdem ist es ratsam, während eines Aufenthaltes in Florida in der Hurrican Saison ständig die Wetternachrichten zu verfolgen. Besonders die lokalen Fernsehsender bringen in kurzen Zeitabständen aktuelle Wetterberichte. Bereits bei der Entstehung einer tropischen Depression im Atlantik werden Meldungen veröffentlicht und es werden laufend neue Berechnungen der Entwicklung und des voraussichtlichen Pfads veröffentlicht, so dass man im Ernstfall ausreichend Zeit hat, das vom Hurrican bedrohte Gebiet zu verlassen.

Emergency Shoulder Use

Emergency Shoulder Use (ESU) ist Floridas innovative Strategie zur Erhöhung der Verkehrskapazität während der Evakuierung aufgrund großer Hurrikane unter Verwendung vorhandener befestigter Seitenstreifen. Die ESU-Pläne wurden erstmals 2017 entwickelt und decken wichtige Korridore innerhalb des Bundesstaates ab. Sie ersetzen die früheren Einbahnstraßenpläne, die auch als Gegenverkehr und Spurwechsel bekannt sind.

Hurricane Shelters

 Wer keine Möglichkeit hat, das Gebiet zu verlassen, wird aufgefordert, ein Hurricane Shelter aufzusuchen.

  • Hurricane Shelters sind Schutzräume, die sich normalerweise in Schulen oder anderen soliden Gebäuden befinden, die einem Hurrikan widerstehen können und ausreichend Platz bieten.
  • Da der Platz in den Shelters jedoch nicht unbegrenzt ist, sollten sie nur als letzte Möglichkeit genutzt werden, wenn keine sichere Unterkunft bei Verwandten oder Freunden verfügbar ist.
  • Es gibt nur wenig oder gar keine Ausstattung an Bettzeug, Kissen und Nahrungsmitteln. Daher sollten diese Dinge mitgebracht werden.
  • Man soll sich frühzeitig zum Shelter begeben wenn die eigene Wohnung nicht sicher ist und die Evakuierung angeordnet ist.
  • Shelters können von Jahr zu Jahr geändert werden. Gehen Sie also nicht davon aus, das ein Gebäude, das bei Ihrem letzten Urlaub noch als Shelter diente, noch immer für diesen Zweck genutzt wird.
  • Stellen Sie sich darauf ein, dass Sie während der Dauer des Sturms auf engem Raum mit fremden Personen zusammen sein müssen.
  • Beaufsichtigen Sie Ihre Kinder.

Das sollte man mitbringen:

  • Wasser
  • Essen Kleidung und Bettzeug
  • Persönliche Dinge
  • Medikamente
  • Erste-Hilfe-Ausrüstung (Verbandsmaterial usw.)
  • Wichtige Papiere
  • Verschiedenes (Spiele, Spielsachen, Batterieradio, Taschenlampen, Batterien)

Was ist mit Haustieren?

  • Haustiere NICHT zurücklassen!
  • Buchen Sie ein Hotel, in dem Tiere willkommen sind.
  • Suchen Sie ein Shelter, in dem Tiere ebenfalls aufgenommen werden

Einige Begriffe, deren Bedeutung Ihnen geläufig sein sollte:

TROPICAL STORM WATCH:

In dem benannten Gebiet ist das Auftreten eines tropischen Sturms innerhalb von 48 Stunden möglich.

TROPICAL STORM WARNING:

In dem benannten Gebiet wird das Auftreten eines tropischen Sturms innerhalb von 36 Stunden erwartet.

HURRICANE WATCH:

Hurrikan Konditionen sind innerhalb von 48 Stunden in dem benannten Gebiet möglich. Während einer Hurricane Watch sollte man darauf vorbereitet sein, seine Familie und Hab und Gut in Sicherheit zu bringen, falls eine Hurricane Warning herausgegeben wird.

HURRICANE WARNING:

Hurrikan Konditionen werden innerhalb von 36 Stunden in dem benannten Gebiet erwartet. Alle Vorbereitungen auf den Sturm sollten abgeschlossen sein. Die Behörden können die Evakuierung anordnen.

SHORT TERM WATCHES AND WARNINGS:

Diese Warnungen geben detaillierte Informationen zu speziellen Bedrohungen infolge eines Hurrikans, wie z.B. Tornados, Flut oder schwere Stürme.

Hier ein Auszug einer Meldung vom 03.10.2013 auf der Website des Fernsehsenders Central Florida News 13:

Tropical Storm Karen forms, FL Panhandle on hurricane watch

Tropical Storm Karen has formed in the Gulf of Mexico, prompting a Hurricane Watch for the Florida Panhandle from Indian Pass, Gulf County, westward along the Gulf Coast to Grand Isle, La

Tropical models show Karen will trek north toward the Louisiana-Alabama coast over the next few days before turning toward the Panhandle.

Tropical Storm Karen Advisory

9 a.m. special advisory

Tropical storm forms over the southeastern Gulf of Mexico, hurricane and tropical storm watches issued for the northern Gulf Coast.

Watches and Warnings

A Hurricane Watch is in effect from Grand Isle, La. eastward toIndian Pass, Fla., in Gulf County on the Panhandle.
A Hurricane Watch means that hurricane conditions are possible within the watch area. A watch is typically issued 48 hours before the anticipated first occurrence of tropical storm force winds, conditions that make outside preparations difficult or dangerous.
A Tropical Storm Watch is in effect from west of Grand Isle to Morgan City, La., metropolitan New Orleans, Lake Maurepas or Lake Pontchartrain.

A tropical storm watch means that tropical storm conditions are possible within the watch area, generally within 48 hours.

Discussion and 48-hour outlook

At 9 a.m. EDT, the center of Tropical Storm Karen was located by an Air Force Reserve hurricane hunter aircraft near latitude 22.0 north, longitude 87.6 west.

Karen is moving toward the north-northwest near 13 mph. A gradual turn toward the north and a decrease in forward speed are expected during the next 48 hours.

Maximum sustained winds are near 60 mph, with higher gusts. Some strengthening is forecast during the next 48 hours, and Karen is expected to be at or near hurricane strength on Friday.

Tropical storm force winds extend outward up to 90 miles from the center.

The estimated minimum central pressure based on data from the Air Force Reserve hurricane hunter aircraft is 1,004 mb, or 29.65 inches. .

Hazards affecting land

Wind -- Hurricane conditions are possible within portions of the Hurricane Watch area by Saturday morning, with tropical storm conditions possible by late Friday.

Rainfall -- Karen is expected to produce areas of heavy rainfall over portions of western Cuba and the northeastern Yucatan Peninsula during the next day or so.

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