Memaloose Island, Columbia River Gorge. Bild: American Byways

Vor etwa 9 Millionen Jahren, als die Cascade Mountains begannen, sich zu erheben, entstand das relativ tief gelegene Columbia Plateau. Das Wasser, das vom Plateau her kam, wurde durch den Columbia River in Richtung Pazifischer Ozean abgeleitet. Die Columbia River Gorge, ein 80 Meilen (130 Kilometer) langes Tal, entstand im Norden von Oregon, an der Grenze zu Washington.

Die Bergkette erhob sich weiter. Doch das Flussbett wurde durch das mitgeführte Geröll weiter ausgeräumt, so dass das Tal auf dem gleichen niedrigen Niveau geblieben ist. Die Columbia River Gorge ist der einzige große auf Meeresebene befindliche Durchbruch durch die Cascade Mountains, stellenweise mit einer Höhe von bis zu 1.200 Meter

Der Historic Columbia River Highway Scenic Byway beginnt etwa 16 Meilen östlich von Portland bei der Stadt Troutdale und verläuft in östlicher Richtung durch die Columbia River Gorge bis nach The Dalles. Er wird nicht ohne Grund auch als "King of Roads" bezeichnet, denn seine Architektur passt sich an die Umgebung an, ohne die Harmonie der Natur zu stören. Den Besucher erwarten geschichtsträchtige Landschaften, spektakuläre Wasserfälle und herrliche Aussichten auf die Schluchten des Columbia River.

Der Bau des Highways begann 1913 und galt als eine der größten Ingenieurleistungen der damaligen Zeit. Der Erbauer, Samuel C. Lancaster, hatte sich zum Ziel gesetzt, die Straße an möglichst vielen Wasserfällen, historischen Stätten und anderen schönen Fleckchen vorbei zu führen und sie eindrucksvoll zu präsentieren. Der Historic Columbia River Highway war der erste Scenic Highway der USA und ist ein "National Historic Landmark".

Von den Pflanzen, die in der Gorge wachsen, gibt es 16 Arten sonst nirgendwo auf der Welt und über 150 Pflanzen zählen zu den seltensten Arten. Entlang des Historic Columbia River Highway Scenic Byway wechselt häufig die Landschaftsform . Von 300 Metern über dem Fluss hat man weitreichende Aussichten über das Tal. Wanderer finden viele Wege abseits des Byways von denen etliche an verborgenen Wasserfällen vorbeiführen.

In früheren Zeiten haben die Eingeborenen an den Ufern des Columbia River Versammlungen abgehalten, Fische gefangen oder gingen in den Wäldern auf Jagd. Die Stadt The Dalles (der Name wird aus dem Französichen dalle = Steinplatte abgeleitet) war eine Station des Oregon Trails und ein wichtiger Handelsstützpunkt. Die Entdeckertouren von Lewis und Clark benutzten auf ihrem Weg in den Westen den Columbia River als Wasserstraße. Ebenso wurde die Columbia River Gorge von Pionieren des Oregon Trails Mitte der 1800er Jahren als Reiseroute genutzt. Die Geschichte der Region wird von einigen Museen entlang der Route eindrucksvoll dargestellt.

Von Portland nach The Dalles


Bild: Google Earth

Wenn Sie Ihre Tour in Portland beginnen, fahren Sie auf der Interstate 84 East und nehmen die Ausfahrt Nr. 17. Biegen Sie kurz nach der Ausfahrt an den "Columbia Gorge Premium Outlets" rechts ab in Richtung Troutdale. Folgen Sie den braunen Schildern zur "Historic Route" (Oregon U.S. 30) und biegen Sie an der ersten Ampel links ab. Sie kommen durch den Begrüßungsbogen "Troutdale - Gateway to the Gorge" und durchqueren das idyllische Städtchen Troutdale an dessen nördlichem Stadtrand.

Nach wenigen hundert Metern auf dem East Columbia River Highway, vor einer Rechtskurve befindet sich auf der linken Seite das Troutdale House ("The perfect place for your wedding, reception, event or business meeting!") und das Rail Depot Museum. Nach der Rechtskurve sehen Sie nach kurzer Fahrt auf der rechten Straßenseite das Harlow House, ein Museum mit einer Ausstellung von Rubingläsern und einer Sammlung klassischer Hüte. Gleich nebenan befindet sich die rote Scheune mit dem Barn Museum.

Sandy River

Im Jahr 1805 machten Meriwether Lewis und William Clark, die von Präsident Jefferson auf die erste amerikanische Überlandexpedition zur Pazifikküste geschickt wurden, an den Ufern des Sandy River Halt.

Nachdem der Sandy River überquert wurde, kommt man rechts zur "Columbia River Gorge National Scenic Area". Wer Rast machen will, kann bei Shirley's Tippy Canoe einkehren. Dieses im Jahr 2005 renovierte Restaurant bietet gutes Essen in angenehmem Ambiente.

Es geht nun einige Meilen weiter am Sandy River entlang, dann steigt die Straße langsam an führt durch die Orte Springdale und Corbett. Von dort kann man hier und da ein paar Blicke auf den schneebedeckten Mount Hood werfen.

Crown Point und Vista House

Am Women’s Forum State Scenic Overlook in der Nähe des Chanticleer Point kann man einen ersten Blick über den Columbia River und die Gorge werfen. An dieser Stelle erhielt auch der Gründervater des Highways, Sam Hill, seine Anregung für den Bau der Straße.

Am Crown Point angekommen, ist es an der Zeit Rast zu machen. Denn hier befindet sich das Vista House, das zu den am meisten fotografierten in der Columbia Gorge zählt. Das Vista House wurde im Angedenken an die Pioniere von Oregon zwischen 1916 und 1918 erbaut. Reisenden sollte Gelegenheit geboten werden, sich zu erfrischen und ausruhen, bevor sie sich an die serpentinenartige Abfahrt machen. Es befindet sich an einer Stelle, die eine hervorragende Aussicht über das Tal und die Berge der Cascade Range bietet.

Das imposante achteckige Bauwerk thront über 220 Meter oberhalb des Columbia Rivers. Es ist in dem National Register of Historic Places registriert.

Die Wasserfälle

Damit der Abstieg zum Fluss für die Auto- und Motorradfahrer möglichst einfach und bequem von statten geht, hat Lancaster einige "figureeight loops", also Serpentinen in die Strecke eingebaut. Vorbei an mit üppigem Moos bewachsenen Bäumen kommen Sie auf den nächsten fünf Meilen an interessanten Wasserfällen vorüber: Latourell, Shepperd’s Dell, Bridal Veil, Multnomah und Wahkeena.

Mit knapp 190 Metern stürzt das Wasser des Multnomah in zwei Stufen (171 Meter der obere und 21 Meter der untere Wasserfall) in die Tiefe. Der Multnomah ist der zweit höchste Wasserfall in den USA und ist in seiner landschaftlichen Schönheit unübertroffen. Der von Einheimischen auch als Naturwunder bezeichnete Wasserfall zieht immerhin rund 2,5 Millionen Besucher im Jahr an und ist damit die meist besuchte Naturattraktion in Oregon.

Das Wasser kommt aus natürlichen Quellen, die ihren Ursprung in Larch Mountain haben. Durch die Schneeschmelze im Frühjahr kommt zusätzliches Wasser hinzu. Der Wasserfall wird breiter und mächtiger, auch das Tosen der Wassermassen steigt in dieser Jahreszeit stark an.

Ein kurzer Weg bringt den Besucher von den Parkplätzen an der Straße zu den unteren Kaskaden. Im Jahr 1914 wurde eine Brücke über den unteren Wasserfall gebaut, damit die Besucher zur Aussichtsplattform oberhalb des Wasserfalls gelangen.

Am Fuß des Wasserfalls direkt an der Straße befindet sich die Multnomah Falls Lodge". Die Küche der Lodge bietet gehobene Gerichte im Stil des Amerikanischen Nordwestens. Dazu gibt es Weine aus Washington und Oregon oder Bier aus einer lokalen Brauerei.

Etwas weiter auf dem Byway kommen Sie an den Oneonta Falls und den Horsetail Falls vorbei. Die Oneonta Gorge ist ein botanisches Paradies mit mehr als 50 Pflanzenarten, die in der feuchten, kühlen Umgebung bestens gedeihen.

Bonneville Dam

Bei der kleinen Gemeinde Dodson verlässt man den Historic Highway und fährt die nächsten 25 Meilen weiter auf der Interstate 84. An Exit 40 können Interessierte am Bonneville Dam Halt machen. Der 37 Meilen östlich von Portland gelegene Bonneville Dam ist eine Staumauer mit Schleusenanlage. Die beliebtesten Freizeitaktivitäten im Bonneville Reservoir sind Picknick, Camping, Boot fahren, Schwimmen und Wandern.

Besucher können dort zwei der größten Wasserkraftanlagen der USA besichtigen. In den Unterwasser Beobachtungsräumen hat man die Möglichkeit, flussaufwärts wandernde Fische vorbeiziehen zu sehen. Bei Bonneville Lock and Dam befinden sich drei Erholungsgebiete, ein Bereich zum Angeln, eine Fischzucht, Wanderwege und ein Besuchercenter. Unweit vom Bonneville Dam kann man mit dem im Cascade Locks Marine Park liegenden Schaufelraddampfer von "The Sternwheeler Columbia Gorge" Flussrundfahrten auf dem Columbia River machen.

Hood River und Mosier

Wassersport Fans können auf dem Columbia Hood River so richtig auf ihre Kosten kommen. Die Schlucht ist fast wie ein Windkanal. Das kleine verschlafene Städtchen Hood River, das hauptsächlich vom Obstanbau lebt, ist die heimliche Hauptstadt der Windsurfer.

Auf den nächsten 12 Meilen bis zu dem kleinen Ort Mosier vollzieht sich eine große Veränderung der Landschaft. An der Ausfahrt 76 verlassen Sie die Interstate 84. Die üppige Vegetation im feuchten Westen weicht dem trockenen Columbia River Plateau im Osten. Mosier war einmal ein florierendes Handelszentrum. Heute ist der Ort weit bekannt für seine Frühlingsblüten und große saftige Kirschen.

The Dalles

Im Verlauf des Historic Columbia River Highway sieht man die sehr unterschiedlichen Landschaften von Oregon. Im Westen, von den Ufern des Sandy River durch feuchte Wälder mit moosbewachsenen Bäumen hin zu dem trockenen Savannengebiet am Chenoweth Creek in der Nähe vom historischen "The Dalles". An diesem Ort hielten die Ureinwohner lange Zeit ihre Stammesversammlungen ab. Hier werden noch viele Geschichten über den Oregon Trail erzählt.

Bevor man nach The Dalles kommt, kann man einen Abstecher zum "Columbia Gorge Discovery Center and Wasco County Museum" machen. Nehmen Sie die Ausfahrt 84 und biegen nach rechts ab. Nach etwa 1,5 Meilen fahren Sie rechts in den Discovery Drive und dann weiter bis zum Discovery Center. Im Discovery Center erhalten Sie umfassende Informationen zur Geschichte der Gorge. Im Museum erfährt man alles über die Ureinwohner und über Geschichten der Händler und Siedler, die in das Land eingewandert sind.

 

 
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