MLK Day Mardi Gras Parade. Bild: Shreveport-Bossier Convention and Tourist Bureau

Martin Luther King Jr., dessen in den Vereinigten Staaten jedes Jahr am dritten Montag im Januar gedacht wird, ist aufgrund seiner Rolle als Fürsprecher der Bürgerrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten vermutlich der bekannteste amerikanische Verfechter von gewaltfreiem Engagement.

Der am 15. Januar 1929 geborene Baptistenpfarrer King setzte sich sein Leben lang für die Rechte von Afroamerikanern und allen Minderheiten ein, die in den Vereinigten Staaten unter Diskriminierung und Marginalisierung leiden mussten. Zwischen 1957 und 1968 unternahm King unzählige Reisen durch die Vereinigten Staaten und sprach sich bei seinen etwa 2.500 öffentlichen Auftritten gegen Ungerechtigkeit aus. Er wurde verhaftet, tätlich angegriffen und auf verschiedenste Arten beschimpft und attackiert. Auch auf sein Haus wurden Anschläge verübt. Er gab aber seinen Traum, dass „eines Tages die Söhne der früheren Sklaven und die Söhne der früheren Sklavenhalter zusammen an einem Tisch der Brüderlichkeit sitzen“ würden, niemals auf.

Kings Arbeit zog die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf sich, als er die coalition of conscience ins Leben rief, mit deren Hilfe er die amerikanische Gesellschaft veränderte und die zur Verabschiedung neuer amerikanischer Gesetze zum Schutz der Bürgerrechte führte.

1964 wurde King der jüngste Friedensnobelpreisträger. Mit dem Preis wurde er für sein Engagement für die Abschaffung der Rassentrennung und Rassendiskriminierung geehrt. Die Geldsumme, mit der der Preis dotiert war, spendete er für die Förderung der Ziele der Bürgerrechtsbewegung.

Martin Luther King setzte sich nicht nur für die Bürgerrechte von Minderheiten, sondern auch für die Rechte von Arbeitnehmern ein. In einer Rede im Jahr 1965 sagte King: „Die Gewerkschaftsbewegung [in den Vereinigten Staaten] war die treibende Kraft, durch die Elend und Verzweiflung zu Hoffnung und Fortschritt wurden. Aus ihrem unerschrockenen Einsatz gingen durch wirtschaftliche und soziale Reformen die Arbeitslosenversicherung, die Rente, staatliche Hilfen für Bedürftige und vor allem Löhne hervor, die nicht nur das reine Überleben, sondern ein erträgliches Leben ermöglichten.“

Martin Luther King war überzeugt, dass jede Arbeit Würde mit sich bringt und dass wirtschaftliche Gerechtigkeit ein wesentlicher Bestandteil der Bürgerrechtsreform ist. 1968 fragte King in einer Rede: „Was hat man davon, wenn man zwar in einer Kantine ohne Rassentrennung essen darf, aber nicht genug Geld für einen Hamburger und eine Tasse Kaffee hat?“

King gab diese Überzeugungen bis zu seinem Tod nicht auf. Am 4. April 1968 wurde er von dem mehrfach vorbestraften James Earl Ray, der an die Überlegenheit der Weißen glaubte, auf dem Balkon seines Hotelzimmers in Memphis (Tennessee) umgebracht. King war in Memphis, um eine Demonstration zur Unterstützung von streikenden Entsorgungsfachkräften der Stadt anzuführen.

Kurz nach seinem Tod engagierten sich viele Gruppen dafür, Martin Luther King zu ehren. Gewerkschaften stellten das finanzielle und soziale Kapital für eine nationale Bewegung zur Verfügung, die sich für den Geburtstag von Martin Luther King als nationalem Gedenktag einsetzte. 1983 unterzeichnete Präsident Ronald Reagan ein Gesetz, das Kings Geburtstag zu einem nationalen Feiertag erklärte. Allerdings ist dieser Tag erst seit dem Jahr 2000 in allen 50 Staaten ein offizieller Feiertag.

1994 erklärte der US-Kongress den Feiertag zu Ehren Martin Luther Kings zu einem national day of service und rief alle Amerikaner dazu auf, an diesem Tag ihre Zeit und Arbeitskraft der Vision Kings von einer „liebevollen Gemeinschaft“ zu widmen.

King sagte einmal: „Die dauerhafteste und dringlichste Frage im Leben lautet: ‚Was tun wir für andere?‘“ Jedes Jahr versuchen die Amerikanerinnen und Amerikaner diese Frage zu beantworten, indem sie beispielsweise freiwillig Spenden für wohltätige Zwecke sammeln und Lebensmittel an Bedürftige verteilen.

„Wir haben die Chance, die Vereinigten Staaten zu einem besseren Land zu machen,“ sagte King am Vorabend seines Todes. „Ich schaffe es vielleicht nicht mehr mit euch dorthin. Aber ich möchte, dass ihr wisst, dass wir als Volk das Gelobte Land erreichen werden.“

Quelle: US-Botschaft Berlin/Amerika Dienst

 
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